Tunnelsicherheit

Verhalten bei Unfällen im Tunnel
Panne oder Unfall:
- Warnblinkanlage einschalten
- Fahrzeug am Abstellstreifen, in einer Pannenbucht oder am rechten Fahrbahnrand abstellen
- Warnweste anlegen
- Bei Pannen und Unfällen außerhalb der Pannenbucht das Fahrzeug mittels Pannendreieck absichern
- Motor abstellen und Schlüssel stecken lassen
- Notrufanlagen (Telefon, Taster „SOS“, „Brand“) verwenden – damit erfolgt eine automatische Ortung des Notrufes
- Erste Hilfe leisten
Brand:
- Warnblinkanlage einschalten
- Fahrzeug brennt: Wenn möglich am Abstellstreifen, in der Pannenbucht oder am rechten Fahrbahnrand abstellen, sodass Einsatzkräfte nicht behindert werden
- Motor abstellen, Schlüssel stecken lassen und Fahrzeug sofort verlassen
- Wenn möglich den Brand in der Entstehungsphase mit Hilfe der im Tunnel verfügbaren Feuerlöscher und Schlauchhaspeln löschen
- Erste Hilfe leisten
- Notrufanlagen (Telefon, Taster „SOS“, „Brand“) verwenden – damit erfolgt eine automatische Ortung des Notrufes
Achtung:
Bei einem LKW-Unfall mit Gefahrensymbol sollten die Nummern der zugehörigen Warntafel umgehend der Feuerwehr bekannt gegeben werden:
- Anderen helfen, um gemeinsam an einen sicheren Ort zu gelangen
- Bei starker Rauchentwicklung sofort den Tunnel über Fluchtwege verlassen und den Anweisungen des Tunnelpersonals Folge leisten
Die wichtigsten Sicherheitseinrichtungen
Die Versorgung der elektrotechnischen Einrichtungen erfolgt sowohl aus dem Netz der TIWAG als auch aus dem Netz der Salzburg AG. Das gesamte Betriebsnetz des Tunnels kann dadurch im Bedarfsfall auf Gesamtversorgung durch ein Energieversorgungsunternehmen geschalten werden, weiters ist der Felbertauerntunnel mit einer autonomen Energieversorgung, einer Notstromanlage ausgestattet.
So können wir im Falle eines Stromausfalls auch darauf zurückgreifen.
Die Innenstreckenbeleuchtung erfolgt punktförmig mittels LED – Tunnelleuchten.
Sensoren messen die Helligkeit des Lichts und sorgen dafür, dass die Beleuchtung im Tunnel immer optimal auf das menschliche Auge eingestellt ist. Je heller es außerhalb des Tunnels ist, desto heller leuchtet das Licht auch in der Tunneleinfahrt.
Der Tunnel ist mit 156 Kameras ausgestattet und wird rund um die Uhr von unserer Überwachungszentrale überwacht. Jede Kamera kann einzeln angesteuert werden. Sie zeichnen 72 Stunden lang Videomaterial auf. Im Bedarfsfall kann dieses Videomaterial durch eine gerichtliche Anordnung ausgehoben werden. Nach 72 Stunden wird das Material automatisch gelöscht. Alle Kameras unterliegen selbstverständlich den strengen Auflagen der Datenschutzbehörde.
Im Tunnel ist neben der Brand- und Gefahrenmeldeanlage eine Anlage zur automatischen Ereigniserkennung realisiert, die auf einer „Fahrzeugerkennung“ unter der Nutzung von Induktionsverkehrsschleifen aufbaut.
Im Tunnelfahrraum ist eine automatische Brandmeldeanlage (Linienbrandmelder), in Tunnellängsrichtung durchgehend an der Zwischendecke montiert. Das System funktioniert als Maximal- und Differentialmeldersystem.
In der ostseitigen Ulme sind im Abstand von max. 230 Metern insgesamt 23 begehbare Notrufnischen mit Notrufsprechsstelle (Sofortalarm bei Abheben des Hörers in der Tunnelzentrale) angeordnet.
Aus dem Fahrraum ist der Fluchtweg über die Notrufnischen und über die daran anschließenden Fluchtstiegen aufgeschlossen. Die Fluchtstiegen sind als Schleusen ausgeführt und zur Notrufnische bzw. zum Fluchtkanal mittels Brandschutztüren abgeschlossen.
Im westseitigen Seitenkanal befindet sich eine Löschleitung die aus einem Hochbehälter gespeist wird. Ein automatischer Frostlauf sichert die Funktion auch in den Wintermonaten. Über Oberflurhydranten in den 23 FLN im Abstand von ca. 230 Metern kann jeweils an einem B- und C- Anschluss Löschwasser entnommen werden.
Der Felbertauerntunnel durchbricht im Scheitelpunkt der P1 Felbertauernstraße den Alpenhauptkamm. Resultat der zumeist vorhandenen meterologischen Druckdifferenz zwischen den Portalen, ist eine natürliche Längsströmung im Fahrraum.
Die mechanische Lüftung für den Tunnel ist als Abluft- Halbquerlüftung mit der Möglichkeit reduzierter Vollquerlüftung ausgeführt. Je ein Zuluft- und ein Abluft- Achsialventilator befinden sich in den Portalstationen über dem Nord- bzw. Südportal des Tunnels.
Notruftelefone gehören zu den wichtigsten Sicherheitseinrichtungen für schnelle und gezielte Hilfe. Anruferinnen und Anrufer werden direkt mit der Tunnelzentrale verbunden. Unsere MitarbeiterInnen erkennen Ihren genauen Standort und alarmieren sofort alle Rettungskräfte.
Notruftelefone sind in jeder Notrufnische zu finden. Außen an den Notrufnischen befindet sich zusätzlich ein Brandmelder, den Sie per Druckknopf betätigen können
Radioempfang während der Tunneldurchfahrt ist ein wesentlicher Sicherheitsbaustein. Österreichweit kann Hitradio Ö3 als Tunnelradio empfangen werden. Auch die Tunneloperatoren können im Bedarfsfall Informationen an die Autofahrerinnen und Autofahrer über diese Radiofrequenz senden.
Die Hochdruck Sprühnebelanlage garantiert Brandschutz im absoluten „worst case“.
Über Düsen wird unter hohem Druck (etwa 65 Bar) Sprühnebel im Tunnel verbreitet. Daraufhin bildet sich ein Wassernebel, der die Temperaturausbreitung verhindert und somit Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sowie Bauwerk schützt. Mit diesem automatischen System gelingt es, die hohen Temperaturen im Falle eines Brandes in Schach zu halten, bis die Feuerwehr an den Einsatzort gelangt. Ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Brandausbreitung im Tunnel.
Der Sicherheitstrupp der Felbertauernstrasse AG stellt rund um die Uhr drei Mann bereit, um auf sicherheitsbeeinträchtigende Ereignisse im Tunnel rasch reagieren zu können. Der ständige Sicherheitstrupp geht/fährt im Bedarfsfall ab Tunnel-Südportal in den Einsatz.
Beim Südportal ist dafür ein eigenes RLF-T 1600/200 stationiert.